A9 Pyhrn Autobahn Hauptmautstelle – Gleinalm

Willkommensband & Landmark an der Pyhrn-Autobahn

An der Pyhrn-Autobahn, inmitten malerischer Gebirgslandschaft, ist unter der Leitung der Architekten Rolf Neustädter und Elisabeth Plank eine Mautstelle entstanden, die durch schlichte Eleganz und durchdachte Funktionalität besticht. Als Generalplaner haben sie eine oberirdische Verbindung zwischen dem Hauptgebäude und den Mautkabinen geschaffen, die als Landmark einen großartigen Ausblick garantiert. Die geschützte Gangway führt direkt vom Parkplatz über die Kabinen zum Hauptgebäude. So haben Reisende die Möglichkeit, dort ihre Dauer-Mautkarte zu erwerben und eine kurze Pause zu genießen, während die Mitarbeiter sicher und komfortabel an ihre Arbeitsplätze gelangen.

PROJEKTINFOS

AUFTRAGGEBER: ASFiNAG
ORT: St. Michael / Steiermark
PROJEKTZEITRAUM: 2021 – 2024
BAUZEIT: 2 Jahre
STATIK: DI Margarete Salzer
STRASSENPLANUNG: ste.p ZT GmbH
HKLSE PLANUNG: Zentraplan
BAUPHYSIK: DI Dr. Gernot Scherpke
FOTOGRAFIE: Andreas Buchberger

Die Brücke

Die von Neustädter und Plank entworfene Brücke, die die Mautkabinen erschließt, fügt sich harmonisch in die Umgebung ein und bietet einen klaren Bezug zur Natur. Orange-rote Kabinen schaffen eine freundliche Atmosphäre und repräsentieren gleichermaßen die Firmen-Identität der ASFINAG. Mit dem Einsatz von Holz und einer bewusst ökologisch nachhaltigen Bauweise schufen die aneun ArchitektInnen ein funktionelles und gleichzeitig ästhetisches Gebäude, das die Passanten als Willkommensband empfängt und im Anschluss wieder in die Landschaft entlässt.

Die Ausgangssituation

Wir, Rolf Neustädter und Elisabeth Plank, gewannen im Jahr 2021 den Wettbewerb der ASFINAG und wurden im Anschluss mit unserem neu fusionierten Büro, aneun ArchitektInnen OG, als Generalplaner beauftragt.

Wie bei derartigen Projekten üblich, war es erforderlich, das gesamte Vorhaben als BIM-Projekt zu planen. Unsere Aufgabe als Generalplaner bestand darin, alle relevanten Stakeholder – darunter Architektur, Tragwerksplanung, Verkehrsplanung, HKLSE und Freiraumplanung – in einem koordinierten Prozess zusammenzuführen. Das Ziel war die Erstellung eines sogenannten „As-built-Modells“, das als Grundlage für das Facility Management dienen sollte. Da BIM zu diesem Zeitpunkt für uns Neuland war, entschieden wir uns, A0 als verlässlichen Partner hinzuzuziehen.

Renderings

Die Zielsetzung

Wir wollten BIM für uns selbst und unsere beiden neuen Mitarbeiter:innen meistern und in diesem Zusammenhang auch eine neue Planungsstruktur etablieren. In weiterer Folge war es uns wichtig, das Projekt trotz begrenzter BIM-Vorerfahrung in hoher Qualität sowie im vorgegebenen Zeit- und Budgetrahmen umzusetzen.

Der Prozess

Zum Auftakt besuchten unsere Mitarbeiterinnen bei A0 Schulungen zu ArchiCAD und BIM. Im Anschluss begleitete A0 uns von Anfang an professionell bei unserem BIM-Projekt. Gemeinsam entwickelten wir einen neuen Bürostandard, also eine “gemeinsame Bürosprache”, die künftig für jedes Projekt Anwendung finden sollte. Dieser Standard legt etwa die Layer-Struktur, Richtlinien für das Layout sowie für Ablagesysteme und ganze Arbeitsabläufe fest. Jeder Schritt wurde sorgfältig dokumentiert, um sicherzustellen, dass wir dieses Wissen an neue Mitarbeiter weitergeben und in künftigen Projekten nutzen können. Im Anschluss kamen regelmäßig Mitarbeiter von A0 ins Büro, um uns bei Software-Neuerungen, wie der neuen Version von ArchiCAD 28, zu schulen.

Im Verlauf des Projektes übernahm A0 zudem die Rolle eines Kontrollorgans. In fortlaufenden Terminen begleiteten sie uns bis zur Einreichplanung, überwachten die Einhaltung des Bürostandards und halfen uns, etwaige Fehler in der Planung frühzeitig zu erkennen und zu beheben. 

Die Ergebnisse

Das Projekt wurde mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. A0 unterstützte uns dabei, sämtliche Einzelplanungen in das gemeinsame BIM-Modell zu integrieren. Durch die regelmäßigen „Kollisionsprüfungen“ erkannten und lösten wir Probleme frühzeitig, beispielsweise wenn Leitungen irrtümlich durch einen Träger verliefen oder Bauhöhen nicht vollständig übereinstimmten. Auch die Massenzuordnungen für die Leistungsverzeichnisse wurden erheblich erleichtert. Der beauftragte Baumeister sparte dadurch viel Zeit, da er durch die dreidimensionale Darstellung Bauteile sofort erkannte, die in anderen Darstellungsformen leicht übersehen werden könnten.

Die gesamte Vorgehensweise half, Fehler zu vermeiden und sparte dem gesamten Team, insbesondere bei der Zusammenarbeit mit vielen Stakeholdern, viel Zeit. Dank des neuen Bürostandards müssen wir auch in Zukunft nicht bei jedem Projekt das Rad neu erfinden, sondern können sofort mit der Arbeit beginnen.